Mein Surface Pro ist nun seit drei Wochen im Unterricht und in der Schule im Einsatz und daher „muss“ ich einfach mal einen Zwischenbericht hier veröffentlichen, wie sich das schicke Teil im Unterricht schlägt.
Ständiger Begleiter
Ob nun Unterrichtseinheit, Konferenz oder Elternabend das Surface Pro 3 ist eigentlich immer dabei. Dank des Type-Covers habe ich immer mein „mobiles“ Büro dabei und ich wirklich überall produktiv arbeiten. Im Klassenzimmer bin ich dank der miracast-Verbindung zum Beamer nun sogar immer häufiger in den Sitzreihen unterwegs, da mich kein Kabel oder Stecker mehr an meinen Lehrertisch „fesselt“. Wenn ich mithilfe des Stylus in OneNote etwas aufschreibe habe ich dadurch ein „mobiles“ Whiteboard und kann von überall aus in der Klasse an die digitale Tafel notieren bzw. auch Schülerinnen und Schüler etwas schreiben lassen. Apropos Stylus, mittlerweile habe ich schon mit fünf verschiedenen Eingabestiften bei unterschiedlichen Geräten in den letzten Jahren gearbeitet, doch dieser kommt einem natürlichen Schreibgefühl am nähesten. Die „digitale Tinte fließt“ förmlich aus der Spitze heraus.
Meistens ist das Surface Pro 3 bei mir ohne Tastatur im Einsatz und als Tablet entweder in der Hand oder auf einer Unterlage mit dem Kickstand im Einsatz. Gerade der Kickstand war für mich ein ausschlaggebendes Argument zum Kauf, da ich nun das Tablet in allen Positionen ideal ausrichten kann. Eine enorme Verbesserung zum Surface Pro 2!
Zuhause arbeite ich meistens im „Laptop-Modus“. Einfach einen USB-Hub an den USB3.0 Anschluss und schon habe ich die komplette Peripherie (Maus, Keyboard,…), die ich benötige. Eine Dockingstation wäre zwar noch praktikabler, ist in meinen Augen aber einfach den Preis nicht wert. Hier verwende ich auch nicht Miracast, sondern einen ganz einfachen DisplayPort-to-VGA Adapter um noch einen externen Monitor anzuschließen.

In der Charms Bar einfach Geräte – Projizieren auswählen und schon kann man per miracast das Bild an den Beamer übertragen
Miracast + Surface Pro = Digitale Tafel
Noch ein Wort zu miracast : Dank eines Dongls kann ich jeden HDMI-fähigen Beamer aufrüsten, und die Verbindung klappt einwandfrei mit dem SP3. Die Auflösung passt sich automatisch an, was zwar (bei unseren Beamern in der Schule) für ein verkleinertes Bild am SP 3 führt (Das Seitenverhältnis von 3:2 und die Auflösung von 2.160 x 1.440 Pixel „versteht“ nicht jeder Beamer). Wie ich schon vor Jahren gesagt habe, sind somit in meinen Augen die interaktiven Whiteboards ein Auslaufmodell, da ich nun eine ganze PC-Welt in der Hand halte und ganz rasch Inhalte „an die Wand werfen“ kann. (Das Gleiche geht übrigens auch zuhause mit meinem Smart-TV, so wird das Surface Pro 3 zum Heimkino!)
Leider konnte ich noch nicht austesten, wie das mit mehreren Geräten funktioniert, aber mir schwebt vor, dass so dann jeder Schüler und jeder Schülerin seinen/ihren Bildschirm für alle über den Beamer sichtbar machen kann. Somit gehören dann auch lästige Zusatzsoftware und Zusatzhardware der Vergangenheit an. Meine Schule wird in naher Zukunft alle Beamer in den Klassenräumen mit einem miracst-dongle nachrüsten!
OneNote + Co
Über OneNote habe ich ja schon viel geschrieben, aber in Verbindung mit dem Surface Pro macht das Ganze noch mal um ein Eck mehr Spaß und Sinn. Und das nicht nur weil der Formfaktor des SP3 an einen gewöhnlichen DIN A4-Block erinnert und der Stylus herrlich zum Schreiben einlädt, sondern weil es sich irgendwie anfühlt, als wäre das SP3 um OneNote herum gebaut worden. Der in der Werbung oft gezeigte One-Klick-to-OneNote ist sehr praktisch, um ganz rasch eine Notiz zu erfassen, die Screenshot-Funktion mit einem Doppelklick auf das Ende des Stylus kommt bei mir auch ständig zum Einsatz, wenngleich ich als Standard die OneNote Desktop-Applikation eingestellt habe, sodass man gleich auch noch den Screenshot richtig auswählen kann. Jedem User empfehle ich auf alle Fäll die Stiftbewegungen oder Stylus-Flicks:
Ich hab so ziemlich alles in OneNote organisiert (nicht nur Schulisches!) und habe ganz viele Notizbücher gleichzeitig offen. Jetzt zu Schulbeginn habe ich für jede Klasse ein eigenes Notizbuch erstellt und das auch gleich freigegeben, sodass meine Schülerinnen und Schüler mit mir im gemeinsamen „Schulübungsheft“ arbeiten können. Dank des „OneNote for Teacher Setup-Tools“ war das im Nu erledigt.
Dadurch das OneNote mittlerweile kostenlos für ALLE Plattformen erhältlich ist, ist das Endgerät der Schülerinnen und Schüler dabei egal. Ob iPad, Android oder Smartphone, alle haben dank der Synchronisation immer den gleichen Arbeitsstand und gerade die Smartphones erweisen sich hier als tolle Ergänzung, da man so ganz schnell Fotos oder Audioaufnahmen über die OneNote-App zum Notizbuch hinzufügen kann.
Nachdem ich ja auch das Nokia Lumia 930 mit Windows Phone 8.1 verwende, habe ich meine Notizbücher in OneNote praktisch immer dabei. Auf der Startseite habe ich schnell das OneNote Plus-Symbol gelegt, sodass ich ganz bequem neue Notizen anlegen kann, wenn ich mal gerade keine Zettel zur Hand habe. Noch öfter verwende ich jetzt die „Diktierfunktion“ von Windows Phone 8.1: einfach lange auf Suchen tippen und „Notiz an mich: Inhalt“ sagen und schon wird eine neue OneNote-Seite erstellt. Dank der Hintergrundsynchronisation ist dann alles gleich am Desktop (oder im Web) vorhanden.
Besonders praktisch für mich ist nun die Tatsache, dass ich auf die vergangenen Schuljahre sofort (und durch eine mächtige Suche) zugreifen kann und somit ganz rasch Inhalte wie Übungen und Lösungen aus den letzten Unterrichtsjahren übernehmen kann.
Natürlich wäre es jetzt noch schön, würde jeder Schüler mit einem Tablet ausgestattet sein, dann könnte ich meinen Unterricht komplett digital erledigen. Dabei geht es aber nicht nur um die digitale Abbildung der herkömmlichen analogen Arbeitsweise (Screenshot), sondern um den entscheidenden Mehrwert, den ich durch ein vollständiges PC-System erlange.
Gerade die in den Ferien gebauten GeoGebra-Applets auf GeoGebraTube baue ich einfach als Links und Screenshots in die Notizbücher ein. So habe ich meine Unterrichtsvorbereitung immer gleich zur Hand und meine Schüler und Schülerinnen können auch gleich wieder nachvollziehen, wo wir eine Übung gemacht haben, oder ein Applet bearbeitet haben. So ist und bleibt alles an einem Ort.
Nach fünf Jahren Arbeit mit OneNote komme ich immer wieder auf noch bessere Features und Möglichkeiten drauf, wie ich meine Arbeit effizienter gestalten kann. Mittlerweile habe ich auch einige Kollegen und Kolleginnen dazu gebracht, sich mit OneNote anzufreunden und in ihrer Arbeitswelt einzusetzen. Vielleicht gelingt es mir ja morgen beim OneNote PH Workshop an der HAK Steyr wieder neue „Mitstreiter“ zu finden, die das unglaubliche Potenzial erkennen!
Auch nach drei Wochen Schuleinsatz und drei Monate Gesamteinsatz bin ich immer noch hellauf begeistert vom Tablet. Laufend wird das gute Stück auch noch mit Updates von Microsoft versorgt, die zum Beispiel die Akkulaufzeit auch etwas erhöht hat. Bei Volleinsatz mit miracast und WiFi und Bluetooth und voller Helligkeit komme ich so schon auf 5 Stunden Einsatzzeit, was für mich vollkommen ausreicht!
Zur Zeit gibt es (bis 16. Oktober) ein Sonder-Sonder-Angebot von ubook für alle Modelle des Surface Pro exklusiv für Lehrer, Schüler und Studenten. Billiger geht das gute Stück nicht her! Aus meiner Warte aus, reicht das Core i5 mit 128 GB vollkommen aus, alles darüber macht nur mehr für „Hardcore“-User Sinn.